THEMENBEREICH

Mobilität

In der Hochsaison führt die individuelle Mobilität zu Staus und Umweltverschmutzung, was zur Belastung für Anwohnende und Touristen wird.

Tourismus ohne Verkehr ist unvorstellbar, da die Tourismussysteme eng mit den Verkehrssystemen verbunden sind1Pearce, 2005. Das bloße Erreichen des Reiseziels und die Rückkehr erfordern etwa 90 % der Energie, die weltweit in der Tourismusbranche verwendet wird2UNWTO, 2014. Die zunehmende Tendenz zur internationalen Mobilität belastet die Umwelt. Diese reicht von Flächen- und Raumnutzung, Energieverbrauch, Luft- und Lärmbelastung bis hin zur Emission von Treibhausgasen.

Die Beobachtung der Verkehrsdaten ermöglicht eine frühzeitige Warnung vor möglichen Infrastrukturbelastungen und erleichtert die Vorhersage und Vermeidung von Staus an Spitzentagen. Abgesehen vom Stromverbrauch und den möglichen negativen Auswirkungen auf die Landschaft, kann die Nutzung von Seilbahnen im Alpenraum generell als ein ermutigendes Zeichen angesehen werden, da sie weniger nachhaltige Verkehrsmittel, wie etwa private PKWs oder Motorräder ersetzt, dies vor allem im Sommer und bei besonderen Verkehrsregelungen und Straßensperren3siehe z. B., Scuttari et al., 2016. 85,5 Prozent der Touristen kommen mit privaten Verkehrsmitteln nach Südtirol, 55,7 Prozent nutzen dieses Mittel zur Fahrt während ihres Aufenthaltes 4ASTAT, 2009.

Die Tatsache, dass die Südtiroler Tourismusmärkte nicht auf Flugverbindungen zählen können, ist hinsichtlich der Emission von Treibhausgasen (THG) positiv zu bewerten, führt aber gleichzeitig zu einer hohen Belastung des lokalen Straßennetzes, das während der Sommerwochen der Hauptsaison oft überlastet ist. Die Verteilung der mit dem Tourismus verbundenen Verkehrsströme, wurde in Südtirol bereits in vorhergehenden Untersuchungen geschätzt, wobei sich herausstellte, dass mehr als die Hälfte (51,2 %) der fast 14 Millionen Pkws, die im Tourismusjahr 2007/2008 (November 2007 bis Oktober 2008) nach Südtirol kamen, mit dem Tourismus verbunden waren5Scuttari et al., 2013.

MEHR ZUM THEMA UMWELT

Wasserwirtschaft

Verschiedene touristische Aktivitäten, zum Beispiel Skifahren oder Golf, weisen einen besonders hohen Wasserverbrauch auf.

Abwasserwirtschaft

In der touristischen Hochsaison kann es zu einer Überlastung der Wasseraufbereitungsanlagen kommen.

Energiewirtschaft

Ein Anstieg der Touristenzahlen führt unmittelbar zu einem Anstieg des Energieverbrauchs in der Destination.

Abfallwirtschaft

Abfallwirtschaft gestaltet sich im Tourismus komplizierter als in anderen Sektoren. Einerseits aufgrund des vermehrten Einsatzes von Einwegprodukten, andererseits durch die Unkenntnis der Touristen zu spezifischen Regeln der Mülltrennung.

Naturschutz

Schutzgebiete garantieren eine größere Sensibilität für die Umwelt und damit auch umweltfreundlichere Formen des Tourismus.

keyboard_arrow_up