Vierter Jahresbericht zu nachhaltigem Tourismus in Südtirol erschienen
Nach zwei Jahren Pandemie scheint sich der Tourismussektor auf dem Weg der Erholung zu befinden. Den Beobachtungsstellen für nachhaltigen Tourismus kommt in dieser Phase eine völlig neue Rolle zu: es gilt, die Krisenfestigkeit des Tourismus und die mitunter dauerhafte Transformation des Sektors zu erfassen, welche ihren Ursprung nicht nur in der Coronakrise hatte, sondern von multiplen Krisen wie Klimakrise, Wirtschaftskrise und demographischer Krise angestoßen wurde. Zentrale Themen, die es in dieser Phase verstärkt zu betrachten gilt, sind etwa der Zusammenhang zwischen (Wieder-)Anstieg der touristischen Nachfrage und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ebenso wichtig ist es, ein Hauptaugenmerk auf die Akzeptanz des Tourismus durch die lokale Bevölkerung sowie auf den wieder erstarkenden Wettbewerb der Tourismusdestinationen zu legen. Die Nachhaltigkeit ist dabei als übergeordnetes Prinzip aller Recovery-Maßnahmen verankert. Mit dem Slogan der UNWTO #buildbackbetter wird dem auch in der Kommunikation Rechnung getragen.
Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol (Italien) nahm die Coronapandemie zum Anlass, die Tourismuskultur neu auszurichten und zu prüfen, ob die bisherige Entwicklungsstrategien mit den Erwartungen und Wahrnehmungen der lokalen Bevölkerung übereinstimmen. Um die Eindrücke der Südtirolerinnen und Südtiroler zu erheben, wurden deshalb auf regionaler und lokaler Ebene gemeinsam mit verschiedenen Partnern Befragungen durchgeführt. Die Meinungen und Eindrücke der Südtirolerinnen und Südtiroler wurden zu einem bestimmenden Faktor in der Diskussion über maximale Wachstumsgrenzen im Tourismus.
Die Daten der Beobachtungsstelle dienten den politischen Entscheidungstragenden als wichtige Grundlage. Die Monitoringaktivitäten sollen auch weiterhin ausgebaut werden.